Reinhard Keiser
MARKUSPASSION
Ewa Stoschek, Sopran
Esther Borghorst, Alt
Lothar Blum, Tenor
Julius Titze
Gregor Finke, Bass
Ev. Kantorei Kempen
Rheinisches Oratorienorchester
Christian Gössel, Cembalo
Leitung: Stefanie Hollinger
Eintrittskarten zu 20,- € bis 12,- € sind ab Februar in der Thomasbuchhandlung erhältlich.
Reinhard Keiser (1674 – 1739) ist heute eher nur in eingeweihten Musikerkreisen ein Begriff. Dabei war er einer der erfolgreichsten Opern-komponisten seiner Zeit und viele Jahre für die Hamburger Oper kompositorisch tätig. Ab 1728 übernahm er das Amt des Kantors am Hamburger Dom und widmete fortan seine kompositorische Tätigkeit der Kirchenmusik.
Johann Sebastian Bach führte die Keisersche Markuspassion dreimal auf.
Auf seinen Abschriften und Bearbeitungen beruht das heute zur Verfügung stehende Notenmaterial.
Bachs erste Aufführung des Werkes fällt 1712 noch in seine Weimarer Zeit, in Leipzig griff er das Stück 1726 und 1745 auf. Bach hat sich also in allen Phasen seines musikalischen Lebens mit dem Stück befasst.
Es liegt nahe, zu vermuten, dass das Werk des älteren, hochgeschätzten und damals weitaus berühmteren Kollegen für ihn eine nicht unbedeutende Vorbildfunktion besaß.
Die Markuspassion entstand vermutlich bereits im ersten Jahrzehnt des
18. Jahrhunderts. Mittlerweile wird allerdings die Urheberschaft Keisers zugunsten von Friedrich Nicolaus Brauns (oder Bruhns) in Frage gestellt,
da in einem Librettodruck von 1707 Bruhns und nicht Keiser erwähnt wird.
Das Libretto lässt allerdings nicht eindeutig erkennen, ob Bruhns die Passion nur dirigierte oder aber auch komponierte.
Gleichwohl führt die Passion – wie später die großen Bachschen Passionen – durch die Passionsgeschichte im Evangelium nach Markus unterbrochen von Arien und Choralsätzen. Der Chor übernimmt die Stimme des Volkes und der anderen am Passionsgeschehen beteiligten Gruppen.
Dieses interessante und klangschöne Werk erklang in Kempen erst einmal – auch damals widmete sich die Ev. Kantorei Kempen diesem Kleinod unter den Passions-Oratorien des Frühbarock.
Mit den Solisten Ewa Stoschek, Esther Borghorst, Lothar Blum, Gregor Finke und dem rheinischen Oratorienorchester mit Gabi Ziebell als Konzertmeisterin sowie mit Christian Gössel am Cembalo konnten hervorragende Musiker für dieses Projekt gewonnen werden.
Die Gesamtleitung hat Kantorin Stefanie Hollinger.